Dikasterien ist ein übergeordneter Begriff für alle Behörden der Römischen Kurie. Dazu gehören das Staatssekretariat, die neun Kongregationen, die Gerichtshöfe, die Päpstlichen Räte, die Päpstlichen Ämter (u. a. Apostolische Kammer, Verwaltung der Güter des Apostolischen Stuhles) sowie die Präfektur des Päpstlichen Hauses und das Amt für die liturgischen Feiern des Papstes. Mit der von Papst Franziskus angestoßenen Kurienreform sind zwei weitere Einheiten entstanden, die organisatorisch zwischen den Kongregationen und den Räten stehen: Das Dikasterium für Laien, Familie und das Leben sowie das Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen. In beiden Einheiten wurden bis dahin alleinstehende Päpstliche Räte zusammengefasst.
Leiter eines Dikasteriums ist entweder ein Kardinal oder ein Erzbischof. Im Fall der Sedisvakanz verlieren sie wie auch die Mitglieder der Dikasterien ihre Ämter. Während der Sedisvakanz erledigen die Sekretäre die ordentlichen Amtsgeschäfte ihres Dikasteriums, verantwortlich sind sie dabei dem Kardinalskollegium. Im Amt bleiben auch der Camerlengo, der Großpönitentiar, der Kardinalvikar der Diözese Rom sowie der Kardinalerzpriester der Vatikanischen Basilika, der zugleich Generalvikar für die Vatikanstadt ist, der Substitut des Staatssekretariats, der Sekretär für die Beziehungen zu den Staaten. Alle sind dem Kardinalskollegium verantwortlich. Der Oberste Gerichtshof der Apostolischen Signatur und der Gerichtshof der Römischen Rota können auch weiterhin Rechtsfälle behandeln (Pastor Bonus, Art.1 u 3). Auch der Almosenier Seiner Heiligkeit kann seinen karitativen Tätigkeiten weiter nachgehen.
Die Domus Sanctae Marthae (lat. domus = Haus) ist das Gästehaus in der Vatikanstadt. Während des Konklave wohnen die wahlberechtigten Kardinäle im Gästehaus Sanctae Marthae.
Das Haus liegt hinter der Audienzhalle im Vatikan. Ebenso wie in der Sixtinischen Kapelle gilt im Gästehaus strenge Geheimhaltung. Für die Herrichtung der Räumlichkeiten sind der Camerlengo (Kardinal Kevin Farrell), der Kardinalstaatssekretär (Kardinal Pietro Parolin) und der Präsidentin der Päpstlichen Kommission für den Staat der Vatikanstadt (Schwester Raffaella Petrini) verantwortlich. Die Zimmer werden den wahlberechtigten Kardinälen durch Los zugewiesen.
Nach seiner Wahl zum Papst ist Papst Franziskus in das Gästehaus eingezogen und nicht mehr in den Apostolischen Palast.