Der Fischerring ist der Amtsring des Papstes und zählt seit Mitte des 15. Jahrhunderts zum festen Bestandteil der päpstlichen Insignien (Zeichen religiöser Würde). Neben dem Namen des Papstes trägt er das Bild des heiligen Petrus, der das Fischernetz in seinen Kahn zieht. Das Symbol des Fischers geht auf die Berufungsgeschichte der ersten Jünger zurück: Im Matthäus-Evangelium heißt es, dass Jesus Simon, genannt Petrus, und seinen Bruder Andreas beim Fischen traf. Er sagte zu ihnen: „Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen.“ (Mt 4, 19)
Das griechische Wort ichthys (= Fisch) wurde zum Kürzel für „Jesus Christus Gottes Sohn Erlöser“. Bis 1842 wurde der Fischerring als Siegel päpstlicher Schreiben verwendet. Statt des Siegels mit rotem Wachs verwendet man seitdem einen runden Stempel mit roter Farbe, der die alte Darstellung beibehält. Gemeinsam mit dem Bleisiegel wird der Fischerring in der ersten Sitzung der Generalkongregation zerbrochen. Dieser Brauch ist seit 1521 belegt und von Clemens XII. (1730–1740) mit Schreiben vom 24. Dezember 1732 offiziell eingeführt worden.